Ich freue mich über Post Diese Seite drucken (druckoptimierte Version)

Nutzungsbedingungen

Notgeld aus Bamberg

Viele besitzen sie noch, die Notgeldscheine aus der Zeit der Weimarer Republik.
In der zweiten Jahreshälfte 1923 galoppierte die Inflation in Deutschland wie nie zuvor. Hintergrund waren die hohen Reparationsleistungen an die Siegermächte des Ersten Weltkrieges und der "Ruhrkampf" nach der Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich.

Die Alltagssorgen der Menschen der damaligen Zeit spiegelt dieser Geldschein aus dem katholischen Bamberg wider.


Die Vorderseite des Notgeldscheins (Bildschirmauflösung, 86 kb)

Der verhältnismäßig aufwändig gestaltete Schein wirkt in seinem ganzen Layout fast wie eine mittelalterliche Urkunde. Wie auch auf der Rückseite des Scheins widersetzt sich das erzkatholische Bamberg (Stadtsiegel mit Motto "Tat unser Wort - Gott unser Hort") der Moderne und sucht sein Heil in der Rückbesinnung auf die goldene Zeit des Mittelalters.


Die Rückseite des Notgeldscheins (Bildschirmauflösung, 91 kb)

Der Stadtrat scheint sich durch den Text auf der Rückseite für die Teuerung entschuldigen zu wollen: In harter Zeit, in der ein "Weckla" (Brötchen) zehntausend Mark kostet, hilft nur das Vertrauen in die Schutzheiligen der Stadt, Kaiser Heinrich II. und seine Frau Kunigunde, die Bamberg ja als Morgengabe von ihrem Gatten erhielt. Der Dom überragt als Symbol für bessere Zeiten das Gedicht.


Vorder- und Rückseite des Notgeldscheins (Foliendruckversion, 168 kb)

Der Geldschein befindet sich in meinem Privatbesitz, wurde mir aber ursprünglich von einer Schülerin zur Verfügung gestellt - Danke!